Bei die Ridders, Teil 4

Gestern begaben wir uns auf das 30 Kilometer östlich von Hamburg gelegene Rittergut Basthorst.
Nachdem wir unseren geliebten Pfingsttermin ja leider getrennt wahrnehmen mussten, zog es uns zum dortigen Spectaculum. Letztes Jahr hatten wir die Veranstaltung, die dort zum ersten Mal stattfand, garnicht wahrgenommen, denn - wo zum Teufel ist denn Basthorst? Asche auf unsere Häupter, wir haben wieder etwas gelernt und sind um einen weiten Veranstaltungsort und einen wundervollen Tag reicher. So ein Markt auf und um ein echtes Gut (mit echten Toiletten in echten Gebäuden! ;) ) ist mal etwas ganz anderes




Wie immer zog es die Koboldkinder als erstes zum Strohspielplatz, der sehr am Anfang in einem ausgeschilderten Kinderbereich lag. Ist das ansonsten an mir vorbei gegangen oder ist das tatsächlich ein Novum?




Naja, jedenfalls war Tammy mit Streichelzoo, Kinderturnier und Pony- und Eselreiten vor Ort und die Koboldkinder waren begeistert. Besonders Esel Moses hatte es ihnen angetan und wurde, nach Absprache mit Tammy, fleißig mit Stroh versorgt.
Ziege, Schwein und Schafsbock hatten ihr eigenes Zelt als Rückzugsmöglichkeit und alle Tiere hatten regelmäßige, großzügige Pausenzeiten, in denen die Kinder ihre Finger bei sich behalten mussten, und das war gut so. So macht Streichelzoo Spaß!




Moses und Kumpel Vito


Auch Zauberer Heiko war eine Neuentdeckung für uns und brachte die Kleinen zum Stillsitzen und Staunen.




Norden fand nach der Zaubershow: "Der hat aber ganz schön viel Blödsinn gemacht!", während Jack sich wahrscheinlich immer noch fragt, ob das jetzt echt gezaubert war oder doch nur getrickst. Und wenn, dann wie?

Das Wetter war drückend und furchtbar schwitzig-warm, so dass es uns nach Eis gelüstete, das wir bei Eis wie Sahne auch für läppische 15€ für 5 kleine Portionen bekamen. Es war lecker und erfrischend, klar, aber tat doch mehr weh als fünf Kugeln in der Stadt.
Da der Eisstand am Ende des Geländes lag, kamen wir so zu unserem Rundgang. Das Gutsgelände ist sehr weitläufig und hat durch die alten Baumbestände viel vom Hohenwestedter Charme, wird jedoch durch die Gebäude aufgelockert und wirkte so zu keinem Zeitpunkt übermäßig voll, obwohl sich die Besucherzahlen seit letztem Jahr verdreifacht haben.
Das Gelände bei der Hauptbühne erinnerte mich stark an das Wackinger Village in Wacken, wo ich letztes Jahr zum ersten und bisher einzigen Mal kinderfrei Omnia sehen durfte.





Wenig überraschend kam es drei Schritte später zu einem Wolkenbruch von biblischen Ausmaßen, doch wir fanden schnell einen Unterstand. Und so schnell und heftig wie sie gekommen war, war die Sintflut auch wieder vorbei und es blieb den Rest des Abends trocken. Eigentlich ein Wunder, wenn man denn an Wettervorhersagen glaubt.





Der zwanzigminütige Regen hatte jedoch nur Gutes: Der Staub legte sich, die Schwüle schwand und als wir die für uns wichtige Bühne erreichten, auf der Omnia schon mit dem Soundcheck ("Don't clap!") beschäftigt waren, war es... nun, überraschend leer.




Saari sammelte geistesgegenwärtig drei Barhocker ein und platzierte die Kinderlein vor Jennys Harfe, während ich Bratwürste herbeischaffte. Abendessen und Konzert in einem, wir können Multitasking.
Leider hatte Jack seine Micky Mäuse vergessen, doch keine Angst, er hatte zumindest Oropax drin. Die fand er tatsächlich so doof, dass er bestimmt nie wieder seinen Gehörschutz zu Hause liegen lassen wird.




Zwar haben auch wir Bruder Rectus getroffen, der bei Dem Einen Gott scheinbar gutes Wetter bestellt hatte...




... doch ich bin mir ziemlich sicher, dass dieser Haufen Heidenkinder eine ganze Menge gutgelaunter Götter auf ihrer Seite hatte, denen ich für das schöne Wetter danken mag.


Satrya

Die bezaubernde Jenny

Daphyd

Stenny in Aktion


Es war mal wieder ein grandioser Auftritt und wir freuen uns schon sehr auf das nächste Mal, auch wenn es leider erst im September sein wird.

Nicht so angetan waren wir von Falkner Achim, den wir auf dem Weg zur Bühne entdeckt hatten. Den ganzen Tag stillsitzen und sich von fremden Menschen antatschen lassen klingt für uns schon horrormäßig anstrengend, für einen Greifvogel muss es jedoch noch weitaus unangenehmer sein.


Staunende Koboldkinder und nasser Waldläufer



Natürlich wurde nach Omnia noch lange weiter im Stroh gespielt.
Je dunkler es wurde, desto faszinierter schien Norden vom Bogenschiessen und Axtwerfen, das in unmittelbarer Nähe stattfand.





Gegen elf flunkerten wir den Jungs vor, es wäre fast schon ein Uhr nachts - denn solange hatten sie vor zu bleiben. Widerwillig stimmten sie zu, sich langsam auf den Rückweg zu machen, aber nur, wenn wir einen Abstecher zur Bühne am Ein-/Ausgang machen würden. Gesagt, getan.
Allerdings brauchte Skadi zuerst eine Gute-Nacht-Windel und da das Wickelzelt im Kinderbereich leider gänzlich unbeleuchtet, also mittlerweile stockfinster war, machte ich einen kleinen Abstecher, währen Saari mit Jack und Norden schon einmal vorging..
Auf dem Weg von den Toiletten zur Bühne kaufte ich mir eine Couscousgemüsepfanne mit Tomatensoße (in essbarer Tortillatüte, Daumen hoch!) bei Monis Vegetaria. Preislich im Vergleich mit den anderen Ständen mit 4.50€ sehr okay und absolut köstlich. Als erste vernünftige Mahlzeit gegen Mitternacht genau das Richtige.
Während ich noch unterwegs war, traf Saari auf bekannte Gesichter (beziehungsweise Hinterköpfe), als Rob von Omnia die spielende Band für einen Moment unterstützte.





Wir blieben tatsächlich noch bis um halb eins bei Soar Patrol, der schottischen Freiheitspatrouille, hängen.
Die Bandmitglieder sind Angehörige des Clanranald Trust for Scottland, einer gemeinnützigen Organisation, die die schottische Kultur und das schottische Erbe durch Unterhaltung und Bildung erhalten und verbreiten will. Zu ihren Anliegen gehört der Nachbau eines mittelalterlichen schottischen Dorfes, Duncarron. Die Einnahmen der Band werden dieser Aufgabe zur Verfügung gestellt.





Aufgrund der späten Uhrzeit durften Saari und ich mal wieder die tragende Rolle im Leben der Koboldkinder spielen, was ja immer seltener, aber nicht weniger schön wird. Und im Fall von Saari und Norden dieses Mal sogar ziemlich kreativ...


Real life, real people, real hosenfressing ass



Wie von den Jungs gewünscht erreichten wir mit zweieinhalb schlafenden Koboldkindern um ein Uhr, nach einer kleinen Nachtwanderung, das Auto und machten uns auf den Heimweg.
Wir sind begeistert vom Veranstaltungsort Basthorst und nächstes Jahr gerne wieder mit von der Partie, nur das Parken in einer langen Reihe, das darf gerne abgeschafft werden.




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